Freitag, 1. November 2013
Die fünf wichtigsten Irrtümer über die sogenannte Euro-Krise, die im Umlauf sind
1.
Irrtum:
Die
Europäische Währungsunion war von Anfang an eine Fehlkonstruktion.
2. Irrtum:
Die hohen Staatsschulden wurden erst durch die
gemeinsame Währung Euro ermöglicht.
3.
Irrtum:
Die hohen Staatsschulden einiger
Euroländer gefährden die Existenz des Euro.
4.
Irrtum:
Ein zahlungsunfähiges Euroland muss
die Europäische Währungsunion verlassen.
5. Irrtum:
Die wirtschaftlich schwächeren Länder werden durch den
Euro benachteiligt.
1.
Irrtum:
Die
Europäische Währungsunion war von Anfang an eine Fehlkonstruktion.
In der Regel, so die Argumentation, setzt die Existenz
einer stabilen Währung unter marktwirtschaftlichen Bedingungen eine
Volkswirtschaft mit einem Staatsgebiet und einem möglichst einheitlichen
Staatsvolk, welches sich mit dieser Währung identifiziert, voraus. Darüber hinaus müssten eine von der Regierung
unabhängige Zentralbank sowie ein Geschäftsbankensystem existieren, die die
Volkswirtschaft mit Geld versorgen, um die Umsätze der Güterproduktion und der
Dienstleistungen zu ermöglichen.
Daher darf die Zentralbank keine staatlichen
Haushaltsdefizite finanzieren, da diese nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit
Güterproduktion stehen, um dadurch die Inflationsgefahr zu unterbinden. Diese
Konstruktion wäre nach obiger Argumentation der optimale Fall einer gut
funktionierenden (stabilen) Währung.
Gründet man dagegen eine Währungsunion, die sich aus
mehreren souveränen Staaten und Völkern zusammensetzt, d.h. eine politische
Union liegt nicht vor, dann kann, gemäß dieser Auffassung, auch diese Währung -
unter marktwirtschaftlichen Bedingungen – nur dann gut funktionieren, wenn die
souveränen Unionsländer annähernd ähnliche Wirtschaftsstrukturen und ein
annähernd gleiches ökonomisches Niveau aufweisen würden (Theorie der optimalen
Währungsräumen). Ist dies der Fall, dann
werden diese Länder mehr oder weniger ähnliche Produktivitäts-, Lohn- und
Zinsniveaus sowie eine gleiche Wettbewerbsfähigkeit haben.
Darüber hinaus müssten die Unionsstaaten eine
gemeinsame, von ihren Regierungen unabhängige Zentralbank mit den
erforderlichen Geschäftsbanken haben, welche für die Geldpolitik zuständig
sind, sowie ein gemeinsames Finanzministerium, welches für die gesamte Fiskal-
und Finanzpolitik verantwortlich ist.
Nur unter diesen Bedingungen kann eine Währungsunion
von souveränen Staaten gut funktionieren, d.h. wenn diese freiwillig auf eine
eigene Währungs-, Finanz- und Fiskalpolitik verzichten würden. Private wie
öffentliche Überschuldungstendenzen und Währungskrisen wären damit verhindert
bzw. erheblich erschwert.
So oder ähnlich ist die Argumentation aller
derjenigen, die die These der angeblichen „Theorie
der Fehlkonstruktion“ der Europäischen Währungsunion vertreten.
Was ist richtig bei dieser Argumentation? : Wahr ist,
dass - im Rahmen einer marktwirtschaftlichen Ordnung - von allen hier als
notwendig für eine stabile Währung angeführten institutionellen Bedingungen nur
die Institution einer von den Regierungen der Unionsländer unabhängigen
Zentralbank mit den erforderlichen Geschäftsbanken erforderlich ist. Alles
andere ist für ein problemloses Funktionieren einer Währungsunion nicht
notwendig. Wer das Gegenteil behauptet, argumentiert philosophisch,
theologisch, mystisch, emotional oder irgendwie nationalistisch.
Es gibt keine plausible ökonomische theoretische
Begründung, warum für die Existenz einer stabilen Währung bzw. einer stabilen
Gemeinschaftswährung ein einheitliches Staatsgebilde mit einem homogenen
Staatsvolk, welches sich persönlich oder national mit dieser Währung
identifiziert, und zusätzlich eine homogene Wirtschaftsstruktur erforderlich
sind. Auch das Argument, dass für die
Verhinderung einer Überschuldung der einzelnen Unionsstaaten ein gemeinsames
Finanzministerium notwendig ist, kann theoretisch nicht begründet werden.
In einer Marktwirtschaft, wenn sie tatsächlich
wettbewerblich organisiert ist, verschulden sich die Unionsstaaten bei den
Geld- bzw. Kapitalmärkten. Die Kreditbeschaffung der Unionsstaaten bei der
Europäischen Zentralbank ist bekanntlich in der Europäischen Währungsunion
satzungsgemäß verboten. Die
Kreditwürdigkeit eines Staates wird also ausschließlich von den Finanzmärkten
bewertet und analog bedient. Entsprechend dieser Bewertung ergeben sich die
Höhe der an diese Staaten gewährten Kredite sowie die Höhe der erzielten
Zinssätze.
Mit anderen Worten, je höher die Kreditwürdigkeit
eines Unionsstaates ist, umso höher sind die Kreditsummen, die gewährt
werden, und umso niedriger sind die
Zinssätze, die für diese Kredite bezahlt werden müssen. Die Risiken, ob die
Kreditzinse und die völligen Kredite eines Tages fristgemäß zurückgezahlt
werden oder nicht, tragen systembedingt (marktbedingt) ausschließlich die
Kreditgeber, da in einer Marktwirtschaft mit primär Privateigentum das konstituierende
Haftungsprinzip gilt.
Daher werden (müssten) die Kreditgeber aus eigenem
ökonomischem Interesse darauf achten und immer bestrebt sein diese Risiken so
sorgsam wie möglich zu prüfen, um sie schließlich bei ihren Entscheidungen
möglichst zu minimieren.
Insofern ist nach dieser theoretischen Argumentation
ein gemeinsames Finanzministerium der souveränen Unionsstaaten nicht notwendig.
Außerdem kommt erschwerend die Tatsache hinzu, dass bei zurzeit siebzehn
souveränen Euroländern fiskalpolitische Beschlüsse, die zentral, z.B. in
Brüssel, gefasst werden, kaum bei den einzelnen Unionsländern durchsetzbar sein
werden.
Diese Erkenntnisse haben vermutlich zu der politischen
Entscheidung geführt (m.E. zu Recht), dass, solange es keine politische
Europäische Union gibt, nicht nur kein gemeinsames Finanzministerium
erforderlich ist, sondern auch nicht praktikabel ist. Die Gründungsväter der
Europäischen Währungsunion schienen aber (leider) auch kein großes Vertrauen an
die Funktionsweise des marktwirtschaftlichen Systems gehabt zu haben, welches
automatisch die übermäßigen Staatsverschuldungen verhindern soll. Deshalb haben
sie flankierend einen Wachstums- und
Stabilitätspakt beschlossen. Dieser Stabilitätspakt verbietet den einzelnen
Euroländern,
- eigene Haushaltsdefizite bzw. Staatsschulden anderer
Euroländer zu finanzieren,
- jährliche Haushaltsdefizite über 3% des BIP zu
erreichen und
- die gesamten Staatsschulden die Marke von 60% des
BIP zu überschreiten.
Diese Beschlüsse sollten die Überschuldung von Staaten
in Verbindung mit den Marktmechanismen zusätzlich verhindern. So wäre, nach
dieser Auffassung, die Stabilität der gemeinsamen Europäischen Währung doppelt
gesichert.
Die reale Entwicklung hat aber die theoretisch
erwarteten Ergebnisse, wie wir heute wissen, nicht bestätigt. Deshalb glauben
die Vertreter der Fehlkonstruktionsthese
des Euro, (d.h. ohne gemeinsames Finanzministerium) im Recht zu sein. Die Realität
der 12jährigen Existenz der Europäischen Währungsunion zeigte tatsächlich, dass
z.B. 2012 10 von den 17 Euroländern die vom Stabilitätspakt erlaubten Haushaltsdefizite
von 3% des BIP und 12 von 17 Euroländern die erlaubte staatliche
Verschuldungsquote von 60% des BIP überschritten haben.
Mit anderen
Worten, die Praxis widerlege sowohl die theoretische Argumentation als auch die
Erwartungen aus dem Wachstums- und
Stabilitätspakt. Damit scheinen ein Markt- sowie ein Politikversagen
vorzulegen. Ist das aber wirklich so?
Was das Politikversagen anbetrifft, kann dies
bestätigt werden, da die europäischen politischen Führungen, an der ersten
Stelle die deutsche und die französische, die Bestimmungen des Wachstums- und
Stabilitätspaktes bewusst missachtet und die vorgesehenen Sanktionen verhindert
haben.
Was hat aber dieses bewusste politische Fehlverhalten
mit der Konstruktion der gemeinsamen Währung zu tun? Wenn ein Dieselmotor statt
Diesel Benzin bekäme und stehen bliebe, wäre der Dieselmotor schuld?
Im Zusammenhang mit dem Marktversagen wird immer
wieder behauptet, dass die Marktmechanismen (Preis-, Lohn-, Zinsmechanismus),
die laut ökonomischer Theorie die Entstehung übermäßiger Haushaltsdefizite und
damit übermäßiger Staatsschulden verhindern, versagt haben. Insbesondere die relativ niedrigen Zinssätze, die mit der Einführung
der gemeinsamen Europäischen Währung für alle Mitgliedsländer ermöglicht
wurden, haben die Staatsverschuldungen begünstigt. Dies stimmt so nicht. In
Wirklichkeit liegen auch hier mehr politisches bzw. institutionelles Versagen
und weniger Marktversagen vor. Die politischen Institutionen waren diejenigen,
die Staatspapiere für absolut sicher erklärt haben, so dass sie von den Geschäftsbanken
für absolut risikolos gehalten wurden.
Auch die privaten Rating -Agenturen haben AAA Bewertungen für alle
Staatspapiere der Euroländer abgegeben.
All dies hat dazu geführt, dass die Gläubiger die Marktgesetze
vorübergehend ignorierten.
2. Irrtum:
Die hohen Staatsschulden hat erst die gemeinsame
Währung (Euro) ermöglicht
Auch diese Behauptung stimmt nicht. Das Diagramm 1 bestätigt die These
nicht, vielmehr wird sichtbar, dass, eventuell mit Ausnahme Portugals, von 2002
(Einführung des Euro) bis 2008 (Beginn der Weltfinanzkrise) Italien,
Griechenland, Spanien, Irland keine nennenswerte prozentuale Erhöhung der
öffentlichen Schulden hatten.
Diagramm 1
Das folgende Diagramm 2, welches die
Entwicklung der griechischen Staatsschulden zeigt, ist diesbezüglich noch
deutlicher. In der Periode ohne Euro (1970-2001) stiegen die öffentlichen
Schulden sehr massiv. In der Periode mit
Euro (2002-2008) nahmen sie sogar ab.
Diagramm 2
3.
Irrtum:
Die hohen Staatsschulden einiger
Euroländer gefährden die Existenz des Euro.
Auch diese
Behauptung ist, wenn überhaupt,
emotional begründet. Nehmen wir
an, dass ein überverschuldetes Euroland
zahlungsunfähig wird. Die Frage, die sich stellt, ist nun: Welche Folgen kann
eine solche Entwicklung für die Stabilität und für die weitere Existenz der
gemeinsamen Währung haben?
Da die
gewährten öffentlichen Kredite nicht durch zusätzlich gedrucktes Geld von der
EZB finanziert wurden, wie die Vorschriften es vorsehen, besteht keine
Inflationsgefahr für die Währung. Die Kreditgeber sind fast ausschließlich private
Geschäftsbanken, private Versicherungen sowie Pensionskassen innerhalb und
außerhalb der Euroländer oder einzelne Wirtschaftssubjekte, die auch
Staatspapiere dieses Landes gekauft haben.
Wenn nun das verschuldete Land seinen Schuldendienst
nicht bedienen kann, d.h. zahlungsunfähig wird, dann verlieren alle diese
Gläubiger nicht nur die vereinbarten Zinserträge, sondern auch einen großen
Teil oder sogar das gesamte geliehene Geldkapital. Diese Verluste der
Zinserträge und des Kreditkapitals, so schlimm und schmerzhaft sie für die
Gläubiger auch sind, haben dennoch keine unmittelbaren Auswirkungen auf die
Stabilität des Euro, da diese Verluste nur die Beziehungen zwischen
Schuldnerstaat und Gläubigern betreffen. Der Euro wird davon nicht
betroffen - es sei denn die Europäische Zentralbank hätte einen großen Teil
diese Kredite finanziert, was sie nicht dürfte.
Wenn dies so ist, warum sprechen dann so viele
Experten, Politiker, Banker und die Medien vehement von der Gefährdung des Euro
durch eine mögliche Zahlungsunfähigkeit eines Eurolandes? Gibt es eventuell
auch andere, vielleicht nicht ökonomische
Gründe, die für eine Gefährdung
des Euros sprechen?
Ein objektiver ernsthafter Grund wäre - aufgrund der Zahlungsunfähigkeit eines Eurolandes -
die mögliche Insolvenz mancher privaten Geschäftsbanken, die dem zahlungsunfähigen
Staat Kredite gewährt haben. Eine solche Entwicklung, je nach Größe der betroffenen
Banken, könnte eventuell nachteilige und unvorhergesehene Auswirkungen auf die
Liquidität der Volkswirtschaften der Euroländer haben, in welchen dieser Banken
agieren. Damit könnte auch weltweit das Vertrauen der Anleger in den Euro beeinträchtigt werden.
Insofern könnten die Bankinsolvenzen eine allgemeine Panik und damit eine
rasche Flucht der Anleger aus dem Euro
mit der Folge des Zerfalls seines Wechselkurses verursachen. Die
Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer solchen Entwicklung ist allerdings aus
mehreren Gründen sehr gering.
Einmal
müsste das ökonomische Gewicht des zahlungsunfähigen Landes innerhalb der
Eurozone sehr groß und zum anderen müsste die Größe der insolventen Banken systemrelevant
sein, so dass dadurch die Funktionsfähigkeit des gesamten Wirtschaftssystems
der Eurozone beeinträchtigt würde. Außerdem wird die Flucht der Anleger aus dem
Euro nicht so stark sein, wie vermutet , weil wahrscheinlich ein großer Teil
des Fluchtkapitals aus dem zahlungsunfähigen Euroland zu anderen stabilen und
reicheren Euroländern transferiert, also in der Eurozone bleiben wird.
4.
Irrtum:
Ein zahlungsunfähiges Euroland muss
die Europäische Währungsunion verlassen.
Es gibt auch
keinen plausibel Grund, warum das zahlungsunfähige Land die Eurozone verlassen
muss. Nach den Statuten der Währungsunion kann kein Mitglied ausgeschlossen
werden bzw. zum Austritt gezwungen werden.
Viele
Bundesstaaten in den vereinigten Staaten von Amerika, die zahlungsunfähig wurden
und werden, haben bisher auch nicht den Dollarraum verlassen. Sie müssen mit ihren
Schulden allein fertig werden, da sie keine finanzielle Unterstützung vom Bund
erhalten. Dadurch ist die amerikanische Währung $ bisher auch nicht zerbrochen.
Wenn
ein Schuldnerstaat zahlungsunfähig wird und alle Zahlungen einstellt, muss dadurch
nicht unbedingt auch das Bankensystem dieses Staates zusammenbrechen.
Wahr
ist allerdings, dass viele Gläubigerbanken, auch die des zahlungsunfähigen
Staates, Insolvenzprobleme bekommen werden. Dies haben sie jedoch durch ihre
großzügige Kreditpolitik selbst verschuldet und müssten nach den Regeln des
marktwirtschaftlichen Systems selbst haften. Die Banken und ihre Anleger wissen
in der Regel auch, dass in einer solchen Situation panikartige Reaktionen alles
nur noch schlimmer machen und ihre Verluste noch mehr erhöhen würden.
Daher
wird sich der befürchtete Kapitalflucht in Grenzen halten und nicht alle Banken
des zahlungsunfähigen Staates Probleme bekommen.
Auf der
anderen Seite gibt die totale Entschuldung des Schuldnerstaates ihm - durch die
Einstellung des Schuldendienstes - die finanziellen Spielräume, um sie – und sogar unter den Bedingungen einer
stabilen Währung – für den Beginn einer Aufwärtsentwicklung zu nutzen. Die
immer wieder von vielen Ökonomen behaupteten Vorteile des Austritts aus der
gemeinsamen Währung und der Einführung einer eigenen Währung sind m.E. eine
Illusion. Denn bei den Staaten mit einer Verschuldung dieses hohen Ausmaßes handelt
es sich in der Regel um Staaten mit hohem Korruptionsgrad. Und wie die Erfahrungen aus der Vergangenheit
zeigen, neigen diese Staaten dazu die eigene Währung zu verwenden, um mit
übermäßigem Gelddrucken, ihre Finanzprobleme zu lösen. Die Folgen wären dann
galoppierende Inflation, allgemeines Misstrauen gegenüber der neuen Währung,
Kapitalflucht und letztlich wirtschaftliche Rezession mit sehr hoher Arbeitslosigkeit.
5.
Irrtum:
Die wirtschaftlich schwächeren
Länder werden durch den Euro benachteiligt
Insbesondere in der heutigen Krisenzeit wird immer
wieder gesagt, dass die gemeinsame Europäische Währung die reicheren
nordeuropäischen Staaten begünstigt und die ärmeren südeuropäischen Staaten
benachteiligt. Stimmt diese Behauptung?
Zunächst muss festgehalten werden, dass die gemeinsame
Währung für alle Mitgliedsstaaten
enorme Kostenvorteile hinsichtlich der sogenannten Transaktionskosten bringt.
Darunter versteht man:
Erstens, die gemeinsame Währung beseitigt die Wechselkursgebühren,
die beim Umtausch von Währungen, wenn es einzelne Währungen gibt, entstehen,
Zweitens, sie beseitigt das Wechselkursrisiko bei allen
Kredit- und Außenhandelsgeschäften innerhalb der Währungsgemeinschaft. Dadurch sinken die Kosten der Güterproduktion und
damit deren Preise. So steigt die Nachfrage nach diesen Gütern, was wiederum
eine höhere Produktion sowie eine höhere Beschäftigung bewirken kann.
Drittens, sie verbessert bei allen Mitgliedsstaaten enorm die
Preistransparenz auf allen Güter- und Arbeitsmärkten und belebt dadurch den
Wettbewerb.
Viertens, die gemeinsame Währung schützt, wegen ihres größeren Gewichts, alle Mitgliedsländer
vor den Spekulationsattacken der Geld- und Kapitalmärkte und sichert damit
automatisch ihre Stabilität. Diese Stabilität erhöht wiederum die monetäre
Investitionssicherheit der Unternehmen, sodass dies letztlich zu einem höheren Investitions-und
Produktionsvolumen sowie zur Mehrbeschäftigung innerhalb der Euroländer führt.
Fünftens, die
gemeinsame Währung begünstigt insbesondere die wirtschaftlich schwächeren
Länder, da sie erfahrungsgemäß vor ihrer Mitgliedschaft in der Währungsunion
mit höheren Inflationsraten und damit mit höheren Kreditzinsen (als
Risikoprämien) zu kämpfen hatten, die jetzt mit der gemeinsamen Währung
entfallen. Dies ermöglicht wiederum günstigere Finanzierung von Investitionen,
die zu höheren Wachstumsraten und zur höheren Beschäftigung führen können.
Wer alle diese zahlreichen Vorteile einer gemeinsamen
Währung, aus welchen Gründen auch immer, nicht nutzt, ist nicht nur selbst
schuld, sondern politisch und wirtschaftspolitisch unfähig.
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